Symbolischer Spatenstich: B 90 zwischen Frössen (A9) und Bad Lobenstein wird ausgebaut

Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Infrastruktur

Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij setzt heute den symbolischen Spatenstich für den Um- und Ausbau der Bundesstraße B 90 zwischen Frössen und Bad Lobenstein. Auf einer Gesamtlänge von rund 5,5 km erfolgt dort ein zweistreifiger Ausbau der B 90 mit zusätzlichen Überholfahrstreifen in den Steigungsstrecken. Mit dem Ausbau wird die Ortsdurchfahrt Saaldorf vom Durchgangsverkehr entlastet sowie kleinteilige und ungünstige Trassierungen im weiteren Streckenverlauf beseitigt. Außerdem wird die 1930 errichtete Stauseebrücke durch einen Neubau ersetzt. Zudem wird in einem Teilabschnitt von rund 1,1 Kilometern Länge ein straßenbegleitender Geh- und Radweg angelegt. Die Gesamtkosten für den Um- und Ausbau der Strecke, die Errichtung der Ingenieurbauwerke und den Rückbau der Bestandsbrücke von insgesamt rund 64,5 Mio. Euro werden durch den Bund als Straßenbaulastträger für die Bundesstraßen getragen. Mit der Realisierung hat der Freistaat Thüringen die Bund/Länder-Projektgesellschaft DEGES beauftragt.

„Mit dem Ausbau der B 90 zwischen Frössen und Bad Lobenstein erhöhen wir die Verkehrssicherheit durch eine verbesserte Linienführung und sichere Überholmöglichkeiten. Außerdem entlasten wir Saaldorf vom Durchgangsverkehr und tragen zur besseren Bewältigung des hohe Schwerlastverkehrsanteils in der Region bei“, so Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij. „Zudem stärken wir den Rad- und Fußverkehr, indem eine sichere und komfortable Führung des Saaleradweges separat parallel der Bundesstraße erfolgt“, fügt sie hinzu.

Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, sagte vor der Veranstaltung: „Die Anpassung der straßenbaulichen Infrastruktur insgesamt und im Besonderen der Ersatzneubau der Stauseebrücke ist vor dem Hintergrund der sich seit den 1930-er Jahren deutlich geänderten verkehrlichen Randbedingungen und der prognostizierten Verkehrsentwicklung dringend erforderlich. Der ambitionierte Zeitplan für die Projektrealisierung wird auch in der baulichen Umsetzung nicht ohne Herausforderungen bleiben, für die die Planenden und Bauenden Lösungen finden werden.“

Der Ersatzneubau des Brückenbauwerkes über den Bleilochstausee ist notwendig, da die vorhandene Brücke, die 1930 errichtet, im zweiten Weltkrieg teilweise zerstört und in den 1960-er Jahren wieder aufgebaut wurde, nunmehr nach fast 100 Jahren das Ende der Nutzungsdauer erreicht hat. Eine Ertüchtigung ist wirtschaftlich und technisch nicht mehr geboten. Die bestehende Brücke dient während der Bauzeit noch weiterhin der Überführung des Verkehrs der B 90 über den Stausee und wird nach Fertigstellung der neue Trasse zurückgebaut.

Die neue Spannbetonbrücke über den Bleilochstausee wird sechs Felder mit Einzelstützweiten bis zu 60 Metern und einer Gesamtlänge von 257 Metern sowie einer Breite zwischen den Geländern von 14,3 Metern aufweisen. Die Kosten für das Bauwerk belaufen sich nach gegenwärtigem Stand auf rund 17 Mio. Euro. Im weiteren Verlauf der B 90 erfolgt inmittelbar vor der Stauseebrücke der Bau einer rund 730 Metern langen Uferstützwand in Form einer rückverankerten, überschnittenen Bohrpfahlwand. Die Uferstützwand ist aufgrund der Verbreiterung der Bundesstraße inkl. Geh-/Radweg notwendig. Die Kosten für dieses Bauwerk belaufen sich auf rund 16 Mio. Euro.

Der neue straßenbegleitende Geh-/Radweg mit einer Breite von drei Metern beginnt kurz hinter dem Bauanfang westlich des Bleilochstausees, wo der vorhandene Saaleradweg auf die B 90 trifft. Auf einer Länge von ca. 1,1 Kilometern verläuft er über die neu herzustellende Uferstützwand und die neue Stausseebrücke. Östlich der Brücke wird er über eine vorhandene Wegverbindung geführt und mit an den weiteren Verlauf des Saaleradweges angeschlossen.

Die Baumaßnahme befindet sich im Landschaftsraum der ostthüringisch-vogtländischen Hochflächen. Dies zeigt sich in großflächigen Schutzgebieten wie dem Landschaftsschutzgebiet „Obere Saale“ als Bestandteil des Naturparks „Thüringer Schiefergebirge / Obere Saale – Frankenwald“. Das Gesamtprojekt wurde so geplant, dass erforderliche Eingriffe in Natur und Landschaft minimiert wurden. Als wesentliche Ausgleichsmaßnahmen für unvermeidbare Eingriffe werden im unmittelbaren Umfeld des Vorhabens Waldmäntel, Baumreihen und Einzelbäume angepflanzt. Zudem werden Waldflächen durch Umwandlung in naturnähere Biotoptypen aufgewertet, die alte Bundesstraße durch den Rückbau des Straßenbelags teilentsiegelt und teilweise ein Wirtschaftsweg mit wassergebundener Decke angelegt. Zudem werden Waldbiotope im umgebenden Waldgebiet östlich von Saaldorf aufgewertet und Auen revitalisiert.

Der neu ausgebaute Abschnitt der B 90 zwischen Frössen und Bad Lobenstein wird vorraussichtlich Ende September 2025 für den Verkehr freigegeben. Während der Baumaßnahmen sind keine Umleitungen geplant. Der Neubau erfolgt neben der unter Verkehr befindlichen Trasse der B 90. Es kommt somit maximal zu kurzzeitigen, punktuellen Verkehrseinschränkungen (Ampelregelung).